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    April

    UNESCO-Welterbe in der Ukraine

    Sonderausstellung im Zentrum Welterbe Bamberg

     

    UNESCO-Welterbe in der Ukraine

    „Die Bilder lassen erahnen, über welch kulturellen Reichtum die Ukraine verfügt“, so Oberbürgermeister Starke bei der Eröffnung der Sonderausstellung „UNESCO-Welterbestätten in der Ukraine“ auf den Unteren Mühlen. Von den aktuell 1.154 Welterbestätten befinden sich sieben in der Ukraine. Sie sind durch Putins Angriffskrieg, der bereits Dutzende Denkmale dem Erdboden gleichgemacht hat, akut bedroht.

     

    Der Schutz des kulturellen Erbes der Ukraine ist zu einem festen Bestandteil der Kriegshilfe geworden. Ein Teil des kulturellen Erbes wird derzeit evakuiert. Anderes wird – so gut es geht – geschützt; mit Sandsäcken, mit Luftpolsterfolien, mit Holzverschalungen. Eigentlich hat sich Russland mit der Unterzeichnung der Haager Konvention 1957 zum Schutz von Kulturschätzen – auch im Krieg – verpflichtet. Doch an die Regeln des Völkerrechts hält sich Putin nicht. Stattdessen strebt er die Auslöschung der nationalen Identität der Ukraine an. Dazu dient auch die Zerstörung historischer Strukturen, denn Denkmäler sind materialisierte Geschichte.

     

    Die Sonderausstellung, die das historische Stadtzentrum der Stadt Lwiw ebenso zeigt wie die Holzkirchen der Karpaten und die Buchenurwälder, ist eine Geste der Solidarität, eine Verneigung vor dem Erbe der Ukraine. Bei der Ausstellungseröffnung stellte die Kultur- und Welterbereferentin Bambergs Ulrike Siebenhaar im Beisein der Regierungspräsidentin Oberfrankens, Heidrun Piwernetz, die einzelnen Welterbestätte vor. „Einige dieser Stätten, wie die Alten Buchenurwälder der Karpaten sind transnational und damit geradezu die Verkörperung des Gedankens eines gemeinsamen, schützenswerten Erbes der gesamten Menschheit.“, so Siebenhaar in ihren Ausführungen.

     

    Ermöglicht wurde die Sonderausstellung durch die Denk-Mal-Stiftung Bischberg/Bamberg, die Agentur h neun Berlin und srg_media Bamberg. Bei freiem Eintritt können die Bilder täglich zwischen 11 und 16 Uhr im Welterbe-Besuchszentrum auf den Unteren Mühlen besichtigt werden.

     

     

    INFOBOX

    Die in der Sonderausstellung „UNESCO-Welterbe in der Ukraine“ präsentierten sieben ukrainischen Welterbestätten sind:

    Sophienkathedrale und Höhlenkloster Lawra Petschersk in Kiew

    Die Sophienkathedrale wurde als Hauptkathedrale der Kiewer Rus – dem mittelalterlichen Vorgängerstaat der heutigen Staaten Russland, Ukraine und Belarus errichtet. Ebenfalls ein Bau der Superlative ist das Höhlenkloster Lawra Petschersk in Kiew: Unter den 144 Klosterbauten erstreckt sich ein über 600 Meter verzweigtes Höhlenlabyrinth. Das Ensemble entstand zwischen dem 11. und 19. Jahrhundert und war für die intellektuelle Entwicklung Europas sehr relevant: Sowohl Bildung, als auch Kunst und Medizin erlebten hier seit dem Mittelalter eine Blütezeit.

    Historisches Zentrum von Lwiw

    Die mittelalterliche Stadttopographie in Lwiw ist wie hier in Bamberg nahezu vollständig erhalten geblieben, ebenso wie viele prachtvolle barocke Gebäude. Das historische Zentrum war ein blühendes Verwaltungs-, Religions- und Handelszentrum.

    Struve Geodätischer Bogen von Struve

    Der Struve-Bogen ist ein Meilenstein in der Geschichte der Erdmessung. Es handelt sich um eine Kette von Vermessungspunkten, die sich von Norwegen bis zum Schwarzen Meer durch 10 Länder erstreckt. Der geodätische Bogen ist aber auch ein außergewöhnliches Beispiel für die friedliche transnationale Zusammenarbeit von Wissenschaftlern und Monarchen.

    Alte Buchenwälder und Buchenurwälder der Karpaten

    Die Buchenwälder erstrecken sich von Albanien über Österreich bis Frankreich und Spanien und umfassen insgesamt 18 Länder. Sie sind sehr alt – ihr Entstehungszeitraum liegt am Ende der letzten Eiszeit und ihre Erhaltung ist für den Klimaschutz von wesentlicher Bedeutung.

    Residenz der orthodoxen Metropoliten der Bukowina und Dalmatiens

    Als Beispiel für die historisierende Architektur des 19. Jahrhunderts vereinen sich in der Residenz der orthodoxen Metropoliten der Bukowina und Dalmatiens byzantinische, gotische und barocke Architektur.

    Antike Stadt in der taurischen Chersones und Ihre Chora

    Die Antike Stadt in der taurischen Chersones geht auf eine griechische Stadtgründung aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. zurück. Als produktivstes Weinzentrum am Schwarzen Meer war sie ein Knotenpunkt des Austauschs zwischen dem griechischen, römischen und byzantinischen Reich und den nördlichen Völkern. Sie ist ein herausragendes Beispiel für die demokratische Organisation einer antiken Polis – und damit bis heute ein Vorbild.

    Holzkirchen der Karpaten

    Die Holzkirchen der Karpaten umfassen eine Auswahl von 16 Kirchen. Sie wurden zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert von orthodoxen und griechisch-katholischen Glaubensgemeinschaften in Holzbauweise errichtet. Die Kirchen sind ein außergewöhnliches Zeugnis einer kirchlichen Bauweise, die auf den Haupttraditionen der orthodoxen Kirchen beruht.

    Diese sieben Welterbestätten stehen repräsentativ für unzählige weitere Kulturstätten der Ukraine, die aktuell stark gefährdet sind.

     

    Eine Spendenmöglichkeit für den Kulturgüterschutz in der Ukraine finden Sie hier:

     

     

    Foto: Amt für Bürgerbeteiligung, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit/Gerhard Beck

    Datum: 01.04.2022

    Ende: 31.10.2022

    Ort: Zentrum Welterbe Bamberg, untere Mühlbrücke 5, 96047 Bamberg

    Preis: kostenlos

    Termin Eigenschaften

    Datum, Uhrzeit 01.04.2022
    Termin-Ende 31.10.2022
    Einzelpreis Frei
    Ort
    Zentrum Welterbe Bamberg
    untere Mühlbrücke 5, 96047 Bamberg
    Zentrum Welterbe Bamberg
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