Vor 25 Jahren wurde der „Altstadt von Bamberg“ der UNESCO-Welterbetitel verliehen. Anlässlich dieses Jubiläums fanden 2018 fast 160 Veranstaltungen statt, die das Welterbe vorstellten und dessen Wert vermittelten. Das Angebot reichte von Führungen, Vorträgen und Diskussionen bis hin zu Ausstellungen, Konzerten und Filmpremieren. Besondere Höhepunkte bildeten das Welterbe-Wochenende im Juni und der feierliche Festakt im Dezember.
Ganz im Sinne der 25 veranstaltete das Zentrum Welterbe Bamberg im Jubiläumsjahr 2018 die Sonderführungsreihe „25x25 ins Museum“. Im Rahmen derer fanden am 25. Tag jeden Monats Führungen für je 25 Personen durch die lokalen Museen und Sammlungen statt. In Kooperation mit der Otto-Friedrich-Universität Bamberg und der Volkshochschule Bamberg Stadt bot das Zentrum Welterbe Bamberg (ZWB) ebenfalls über das gesamte Jahr verteilt Vorträge „Rund ums Welterbe“ an. Hier beleuchteten Fachleute von in- und außerhalb Bambergs unterschiedliche Facetten des Welterbes.
In Form eines umgekehrten Graffiti brachte der Künstler Klaus Dauven zusammen mit der Firma Kärcher, dem FRANZ KAfkA – Künstlerischen Arbeitskreis für kulturellen Antrieb und dem Zentrum Welterbe Bamberg im Mai ein temporäres Kunstwerk an der Unteren Brücke an. Anstatt Farbe aufzutragen, entfernte er mithilfe eines Hochdruckreinigers Teile der Schmutzpatina von der Betonbalustrade, sodass ein Bild entstand. Die so mit Portraits zum Hingucker verwandelte Brücke war eine Station der Jubiläumsausgabe von „Bamberg on Tour“, bei der Teilnehmende gemeinsam mit Oberbürgermeister Andreas Starke und Welterbemanagerin Patricia Alberth das Bamberger Welterbe per Fahrrad erkunden konnten.
Ein Höhepunkt des Jubiläumsjahres war zweifelsohne das Welterbe-Wochenende Anfang Juni. Am Samstag lockte ein in Zusammenarbeit mit den Lions Clubs Bamberg organisiertes Welterbefest zahlreiche Besucher auf den Maxplatz. Am Sonntag, dem deutschlandweiten UNESCO-Welterbetag, fanden in Kooperation mit dem museumpädagogischen Verein AGIL 25 Themenführungen durch das Bamberger Welterbe statt. Anschließend wurde im Ziegelbau bei fränkischer Musik der Band Boxgalopp geschlemmt.
Der Charme Bambergs hat auch national von sich Reden gemacht. So wählte die Deutsche UNESCO-Kommission 2018 die Domstadt als Austragungsort für ihre Jahreshauptversammlung und die anschließende Auszeichnung der Neuaufnahmen in das Bundesverzeichnis des Immateriellen Kulturerbes.
Visuell hatte Bamberg 2018 selbst für Kenner der Stadt noch die eine oder andere Offenbarung parat: 138 Motive wurden für den Fotowettbewerb „Leben im Welterbe“, eine Kooperation von Mediengruppe Oberfranken, Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Stiftung Weltkulturerbe Bamberg und Zentrum Welterbe Bamberg, eingereicht. Zehn davon wurden prämiert.
Ein wahres Feuerwerk wurde schließlich am Jahrestag der Titelverleihung am 11. Dezember mit dem Festakt in der Konzert- und Kongresshalle gezündet: Neben der Festrede von Prof. Dr. Maria Böhmer, Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission, sprachen Oberbürgermeister Andreas Starke und die Direktorin des Internationalen Künstlerhauses Villa Concordia Nora-Eugenie Gomringer. Moderiert wurde der Abend von Welterbe-Managerin Patricia Alberth und musikalisch gestaltet von den Bamberger Symphonikern unter der Leitung von Chefdirigent Jakub Hrůša.
„2018 war ein Fest für die Bürgerschaft, die sich mit Leidenschaft für ihr kulturelles Erbe einsetzt“, so Bürgermeister Dr. Christian Lange, der für das Welterbe zuständige Referent. Einen ausführlichen Rückblick auf die Jubiläumsveranstaltungen bietet ein digitales Storyboard unter: www.welterbe.bamberg.de/projekte/jubilaeum.
Zwischen Weihnachten und Neujahr bleibt das Zentrum Welterbe Bamberg geschlossen. Viel mehr Zeit bleibt aber nicht, um sich von dem Jubiläumsmarathon zu erholen. „Ab Mai soll das Welterbe-Besucherzentrum in Betrieb gehen und am 8. Juni feiern wir den Welterbetag im neuen Haus. Bis dahin gibt es noch einiges zu tun“, verrät Patricia Alberth, Leiterin des Zentrums Welterbe Bamberg.
Bildunterschrift: Das Team Zentrum Welterbe Bamberg (v.l.n.r.): Hannah Röhlen, Diana Büttner, Patricia Alberth, Selina Feder, Petra Klaassen
Foto: Lara Müller / Stadtarchiv Bamberg