Bambergs Oberbürgermeister Andreas Starke entlockte während seines Grußwortes am Sonntagvormittag zur offiziellen Eröffnung den Gästen ein Schmunzeln: Bei kühlen 9 Grad, dunklem Himmel und Menschen in dicken Jacken merkte Starke an, dass man an einem solchen Tag auch ohne Glühweinstand gut auskommen werde. Denn statt des Heißgetränks wärmte eine heiße Suppe von innen die Besucherinnen und Besucher, und die Temperaturen stiegen im Laufe des Tages noch an. Teilweise konnten die Gartenfreunde sogar in der Sonne die Blüten- und Pflanzenpracht in den insgesamt zwölf teilnehmenden Betrieben bewundern. Von 10 bis 17 Uhr war Zeit, zum „Tag der offenen Gärtnereien“ in und um das Gärtnerviertel und bis hinauf ins Berggebiet zu strömen – und das taten die Besucher in Scharen, ungeachtet des kritischen Wetters. An jedem Gärtnereien-Standort gab es einen eigenen Mikrokosmos zu erleben: Alles rund um Gemüse- und Obstpflanzen, Ziergewächse oder Stauden. Da konnte man sich direkt anschauen, wie und wo das „Gute aus der Gärtnerstadt“ wächst, und auch vieles über die Gärtnertradition erfahren. Es gab Führungen, Vorträge und fachmännische Beratung für alle, die sich so richtig ins Gärtnern vertiefen wollten. Wenn der Hunger kam, lockten von den Gärtnern teilweise selbst zubereitete Köstlichkeiten. Doch bei allem Frohsinn an diesem Tag merkte Thomas Schmidt von der Interessengemeinschaft der Bamberger Gärtner an, dass die Betriebe auch vor ganz alltäglichen wirtschaftlichen Herausforderungen stünden. Dass man die Bamberger Gärtner unterstützen und als Verbraucher bei ihnen einkaufen solle, darin waren sich alle weiteren Redner einig, etwa Staatsministerin Melanie Huml oder Bernhard Lamprecht, Vorstand des Hauptsponsors VR Bank Bamberg. Das haben zahlreiche Besucher am „Tag der offenen Gärtnereien“ gleich in die Tat umgesetzt: Aus jeder Gärtnerei kamen einem Menschen mit beladenen Kisten entgegen. Welterbe-Managerin Patricia Alberth merkte zudem an, dass die Bamberger Gärtnerstadt ein wichtiger Teil des Welterbes sei. Diese wird auch im Welterbe-Besucherzentrum entsprechend Beachtung finden. Denn „Welterbe“ ist laut Patricia Alberth nicht nur ein Titel, sondern auch eine Verantwortung, nachhaltig zu handeln.
Bildnachweis: Jürgen Schraudner, Stadtarchiv Bamberg