„Mir freun uns doddol“ strahlt Kathrin Papritz, die Vorsitzende der Interessengemeinschaft Bamberger Gärtner e.V. Denn nach zwei Jahren Corona-Auszeit kann der Tag der Gärtnereien in Bamberg endlich wieder stattfinden. 12 Gärtnereien aus dem ganzen Stadtgebiet, von Gemüse-, Obst-, Kräuter-, und Zierpflanzengärtnereien bis hin zur Staudengärtnerei, geben spannende Einblicke in ihre tägliche Arbeit.
Von 10 bis 17 Uhr laden die Gärtner zum Schauen, Staunen und Mitmachen ein: Farbenfrohe Frühlingsblütenpracht, die zum Flanieren animiert im historischen Ambiente des UNESCO-Welterbes mit Blick auf den Dom und weitere Bamberger Kirchtürme. Auch das kulinarische Angebot der Gärtner wird vielseitig: Es gibt „Blaue Zipfel nach Gärtnerinnen Art“, gegrillten Saibling, Süßholzbratwurst und vegetarische Leckereien aus „Bambercher Gmüs“. Besondere Highlights sind das „Smoked Pulled Schäuferla" und das „Veggi Hopfen Farmer Menü“. Der Bamberger Hopfengarten stellt acht verschiedene selbstgebraute Biere vor, es gibt aber auch Rhabarber Secco und speziell kreierte Gärtnercocktails. Selbstgebackene Rhabarberkuchen, Kirschtorten und zahlreiche andere süße Versuchungen stehen für das gemütliche Kaffeetrinken im Grünen bereit.
Gärtnermeister zeigen die neuesten Gartentrends, geben fachkundige Tipps und berichten von ihrer anspruchsvollen Arbeit mit der Natur. Besucherinnen und Besucher können in asiatische Kräuter- oder in mediterrane Zitruswelten eintauchen, sich über Staudenhecken informieren oder Beispiele für bienenfreundliche Balkonkästen finden. Und während sich Gartenbegeisterte von Fachleuten Tipps zu Gemüseanbau, Garten- oder Grabgestaltung geben lassen, können die Kinder z.B. Holzwindräder bemalen, Glückskäfer suchen, ihren eigenen Salat topfen oder sich im Gummistiefel-Zielwurf üben.
Der Eintritt für alle Veranstaltungen ist frei.
Die teilnehmenden Betriebe, das Programmheft und viele weitere Informationen sind abrufbar auf: www.gaertnerstadt-bamberg.de. Hier ist außerdem Interessantes zu den Bamberger Gärtnern und ihren einzigartigen Lokalsorten zu erfahren. Programmheft und Flyer gibt es auch bei den teilnehmenden Gärtnereien, bei Stadt & Landkreis Bamberg sowie beim Tourismus & Kongress Service Bamberg.
Hintergrundinformationen
Tag der Gärtnereien
Der Tag der offenen Gärtnereien wurde in Bamberg erstmals im Jahre 2011 im Zuge des Projektes „Urbaner Gartenbau“ als Kooperation zwischen der IG Bamberger Gärtner und dem Zentrum Welterbe Bamberg veranstaltet. Seitdem findet er jährlich statt und hat sich zu einem überregionalen Veranstaltungsereignis mit bis zu je 7.000 Gästen entwickelt. Regionale und überregionale Printmedien, Radio- und Fernsehsender berichten regelmäßig über diesen Anlass. Sein besonderes Flair erhält der Tag durch das historische Ambiente der Bamberger Gärtnerstadt, in dem ein Großteil der Gärtnereien liegt.
Interessengemeinschaft Bamberger Gärtner
Die Interessengemeinschaft (IG) ist ein Zusammenschluss von 18 Traditionsgärtnereien aus dem Stadtgebiet Bamberg. Ihr Betriebsspektrum reicht von Gemüse- über Kräuter-, Obst- und Zierpflanzenanbau bis hin zu Baumschulen und Staudengärten. Auch die Betriebsgrößen sind breit gefächert: Vom kleinen Familienbetrieb bis hin zu großen mittelständischen Gärtnereien ist alles vertreten.
Ein zentrales Ziel der IG ist die Schaffung von wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die es nicht nur den heutigen Gärtnern, sondern auch künftigen Generationen ermöglichen, in Bamberg eine ausreichende Erwerbsgrundlage zu finden. Ein wichtiger Schritt dahin ist die Stärkung und Etablierung der Bamberger Gärtnerprodukte auf dem Markt. Dabei setzen sie auf betriebliche Kooperation und gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit.
Unter dem Logo „Gutes aus der Gärtnerstadt“ werden ausschließlich Produkte angeboten, die auf Bamberger Gärtnerland gewachsen sind. Dieses Qualitätssiegel garantiert qualitativ hochwertige, saisonale und frische Ware und ermöglicht ressourcenschonenden und nachhaltigen Konsum.
Die Bamberger Gärtnereien verstehen sich als regional verwurzelte Betriebe, die auch ausbilden und in Bamberg zahlreiche Arbeitsplätze schaffen. So setzen sie die gärtnerische Tradition ihrer Vorfahren fort. Gleichzeitig bewahren sie durch die Bewirtschaftung der historischen Anbauflächen im Stadtgebiet ein einzigartiges städtisches Kulturgut, das Bamberg als Welterbe unverwechselbar macht.
Gärtnerstadt und UNESCO-Welterbe Bamberg
Die Bamberger Gärtnerstadt stellt mit ihren innerstädtischen, von Erwerbsgärtnern bewirtschafteten Flächen eine kulturelle Besonderheit dar, die zur Ernennung der Stadt als UNESCO-Welterbe beigetragen hat.
Seit dem Mittelalter bauen in diesem Stadtteil die Bamberger Gärtner ihre Produkte an, die sie damals wie heute weit über die Region hinaus verkaufen. Beharrlich haben die Gärtner an ihren innerstädtischen Produktionsflächen festgehalten und damit die mittelalterliche Stadtstruktur bis heute erhalten. So verfügt Bamberg weiterhin über ein einmaliges historisches städtebauliches Dokument.
Mehr zum Urbanen Gartenbau in Bamberg findet sich auch hier.
Foto: Jürgen Schraudner