Zentrum Welterbe Bamberg
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Im Rahmen der diesjährigen Hauptversammlung der Deutschen UNESCO-Kommission in Bamberg stellten Prof. William Logan (Australien) und Dr. Peter Bille Larsen (Schweiz) am Mittwochabend (6. Juni) ihre neue Veröffentlichung „World Heritage and Sustainable Development. New Directions in World Heritage Management“ (Welterbe und nachhaltige Entwicklung. Neue Wege des Welterbe Managements) im Rokokosaal des Alten Rathauses vor.
Die Sicherung von kulturellen und natürlichen Ressourcen und deren Weitergabe an künftige Generationen ist das grundlegende Ziel der 1972 verabschiedeten Welterbekonvention der UNESCO. Zusätzlich hat die Generalversammlung der Vertragsstaaten der Welterbekonvention im Jahr 2015 Richtlinien für die Integration des Konzeptes der Nachhaltigkeit verabschiedet. Zentrales Anliegen ist es, den Schutz der Welterbestätten mit nachhaltiger wirtschaftlicher Entwicklung und sozialer Gerechtigkeit zu verbinden und dafür zu sorgen, dass künftige Generationen dieselben Chancen auf ein erfülltes Leben wie die heutigen Generationen haben.
Der Welterbetitel verpflichtet also nicht nur zum Schutz und zur Erhaltung der eingeschriebenen Stätte, er ist auch als Appell an die Nachhaltigkeit zu verstehen. Das vorgestellte englischsprachige Buch, das in der Reihe „Key Issues in Cultural Heritage“ (Schlüsselfragen zum Kulturerbe) erschienen ist, zeigt auf, wie sich dieser Nachhaltigkeitsgedanke im Welterbekontext entwickelt hat.
Bei der Vorstellung sprachen nach dem Grußwort von Bürgermeister Wolfgang Metzner die beiden Herausgeber William Logan, emeritierter Professor für Sozialwissenschaften der australischen Universität Deakin, und der Däne Dr. Peter Bille Larsen, der als Anthropologe an der Universität Luzern lehrt.
Neben einem umfassenden theoretischen Teil stellt das Buch auch sechs Fallstudien, darunter Bamberg, vor. Die Autorin des Kapitels zu Bamberg, Patricia Alberth, Leiterin des Zentrums Welterbe Bamberg, thematisierte in ihrer Ansprache die Diskrepanz zwischen vorhandenen Ressourcen und stetig wachsenden Ansprüchen an Welterbestätten. „In Bamberg gibt es viele Beispiele, wie sich ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit in einer Welterbestadt umsetzen lässt – dafür braucht es aber unterschiedliche Akteure, die an einem Strang ziehen“, so Alberth.
Kerstin Manz, Leiterin des Fachbereichs UNESCO-Welterbe der Deutschen UNESCO-Kommission stellte zum Abschluss der Buchvorstellung einen Workshop in Aussicht, um die Themen Welterbe und Nachhaltigkeit im Arbeitsalltag zu verankern.
Erhältlich ist die Publikation über das britische Verlagshaus Routledge.